Um 6:30 Uhr stehen wir auf. Wir haben einen Tag Zeit für Hongkong und haben uns viel vorgenommen. Es ist kühl, nur 14 Grad, und dunstig. Eine kleine Fähre bringt uns für umgerechnet etwa einen Euro pro Person von Kai Tak in 20 Minuten über die Victoria Bay zum North Point auf Hongkong Island.
Skyline Hongkong Island mit Central Pier
Auf dem Boot ist nur ein weiteres Paar von der Millennium. Das sagt einiges aus über kostengünstige individuelle Ausflüge und die Eigeninitiative von Reisenden. Details zu den Top-Sehenswürdigkeiten finden Sie in unserem Beitrag Hongkong Sehenswürdigkeiten.
Historische Straßenbahn und Peak Tram
Von North Point aus wollen wir mit der alten doppelstöckigen Straßenbahn bis Hongkong Central fahren. Leider erwischen wir eine Tram in Richtung Happy Valley. Außerdem bezahlen wir beim Einstieg und das ist falsch. Man bezahlt die Straßenbahn wenn man aussteigt. Der Fahrer schüttelt nur mit dem Kopf, weil wir keine weiteren passenden Münzen mehr haben.
Keine Experimente mehr, wir nehmen ein Taxi bis zur Talstation der Peak Tram auf den Victoria Peak. Etwa 30 Minuten brauchen wir zum Kauf der Karten und Anstehen in der Schlange zur Bergbahn. Die Fahrt auf den Peak ist einfach super und belohnt uns für das Warten. Oben gibt es einen 3,2 Kilometer langen Rundweg um den Peak, den wir sehr empfehlen. Es ist zwar immer noch sehr kühl, aber ab und zu ist ein wenig Sonne zu sehen. Und es bieten sich die schönsten Ausblicke auf Hongkong, das Meer und die kleineren Inseln. Gleichzeitig ist der Rundweg ein botanischer Lehrpfad und auch für Laien interessant.
Zurück fahren wir wieder mit der Peak Tram und genießen die überwältigende Aussicht.
Zu Fuß durch das koloniale Hongkong
In Hongkong Central schauen wir uns zunächst das alte Hongkong an: das Government House, das nur zweimal im Jahr für Besucher geöffnet ist, und die St. John’s Cathedral - eine Oase inmitten der Wolkenkratzer. Gleich nebenan liegt der Hongkong Park, auch ein Rückzugsort im belebten Hongkong Central. Wir sehen unbekannte Vögel mit langen Schwanzfedern, Schildkröten und Kois. Eine insgesamt sehr schöne Anlage, auch das Teemuseum im kolonialen Flagstaff House ist sehenswert.
Fischbecken im Hongkong Park
Wir machen eine Kaffeepause bei einem der üblichen international vertretenen Kaffeeanbieter. Hier treffen wir auf Hongkongs junge Businesselite, die vier Euro für einen Kaffee ausgeben kann. Wir passieren das Gebäude der Bank of China, den Statue Square und erreichen die Queens Road. Hier reiht sich ein Marken- und Designerstore an den nächsten, es herrscht ein fast unglaubliches Gedränge. Mit dem Hillside Escalator, der berühmten Rolltreppe, die von Hongkong Central den Peak hinauf geht, fahren wir einige Abschnitte. Von der Treppe aus hat man immer wieder außergewöhnliche Blicke in die Seitenstraßen. Ob Schneider, Kosmetikstudios, Bars oder Souvenirs: Wir sehen direkt in die kleinen Läden hinein.
Zu unserem nächsten Stopp nehmen wir wieder ein Taxi. Der Star Ferry Pier ist sehr schön angelegt mit alten Gebäuden, einem Riesenrad und den historischen grün-weißen Schiffen der Star Ferry Line. Also ein guter Platz für eine kleine Auszeit.
Mit der Star Ferry über die Victoria Bay
Für weniger als drei Hongkong Dollar, also rund 0,30 Euro, queren wir die Victoria Bay nach Kowloon. Gleich links vom Star Ferry Pier befindet sich der alte Kreuzfahrtpier, an dem noch die kleineren Kreuzfahrtschiffe anlegen. Heute liegt hier die Oceania Nautica, die wir im letzten Sommer in Rostock-Warnemünde angesehen haben. Der Anleger in Kowloon ist sehr viel schöner als Kai Tak, weil man hier nur wenige Schritte vom Schiff bis in das zentrale Hongkong benötigt.
Der Kowloon Clocktower
Die Museen, die hier neu entstanden sind, gefallen uns sehr. Wir gehen an der Uferpromenade Tsin Sha Tsui mit Blick auf Hongkong Island entlang. Vor 17 Jahren waren wir das letzte Mal in Hongkong. Abends saßen wir an der Promenade in Kowloon und bewunderten das Lichtermeer auf der anderen Seite des Wassers. Alles sieht heute völlig anders aus, aber der unvergleichliche Blick auf Hongkong Island ist geblieben.
Abendstimmung über Hongkong Island
Zurück zur Celebrity Millennium nehmen wir ein Taxi. Am Kai Tak Terminal sehen wir uns noch den Park an, der auf den weitläufigen Terminalgebäuden angelegt wurde.
Die Anlage ist gelungen. Sie wird insbesondere an Wochenenden gern von den Hongkongern besucht. Hier sehen wir ganz deutlich, dass Chinesen alles möglichst perfekt machen. An Bord erledigen wir die China Immigration und die Rettungsübung.
Die Celebrity Millennium verlässt bei Dunkelheit den Hafen. Das Auslaufen genießen wir von der Cosmos Lounge aus. Hongkong am Abend ist ein farbiges Lichtermeer, was für ein Anblick. Das ist wie vor 17 Jahren. Man kann sich nicht satt sehen.