Wir waren noch nie in La Spezia. Also gibt es viel zu sehen: Pisa und Florenz sind nicht weit, die Cinque Terre liegen sozusagen „vor der Tür“, und auch der Ort selbst soll einen Rundgang wert sein.
Cinque Terre – spektakuläre Orte an der ligurischen Küste
Von all den Möglichkeiten entscheiden wir uns für die Cinque Terre. Das sind fünf Orte –Monterossa, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore - an der ligurischen Küste, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Der Küstenabschnitt zählt zu den schönsten Regionen der Welt. Die Orte stehen unter Denkmalschutz, die Landschaft scheint fast unberührt, und Fotos dieser Idylle zieren viele Italien-Reiseführer. Und da das alles nicht geheim ist, sind dort jedes Jahr von Frühling bis Herbst sehr viele Touristen unterwegs.
Unser Tagesplan sieht vor, dass wir mit dem Bus von La Spezia nach Portovenere fahren, dann mit einem Boot vorbei an Riomaggiore, Manarola und Corniglia bis Vernazza. Dort steigen wir aus, sehen uns Vernazza an und fahren mit dem Zug nach Corniglia. Auch diesen Ort besichtigen wir, ehe wir mit dem Zug weiter nach Manarola fahren. Von dort wollen wir zu Fuß die Via dell’Amore, den circa einen Kilometer langen Fußweg oberhalb des Meeres, bis Riomaggiore entlang wandern und von dort mit dem Zug zurück nach La Spezia fahren.
Portovenere
Portovenere – Tor zu den Cinque Terre
Da sich Passagiere nicht im Hafengebiet aufhalten dürfen, gibt es einen kostenlosen Shuttle Bus von der Celebrity Reflection bis zum Kreuzfahrtterminal am Hafenausgang. Ganz in der Nähe steigen wir in den Bus der Linie 11 und erreichen nach 40 Minuten Fahrtzeit Portovenere. Der Ort gehört wie die Cinque Terre zum UNESCO Weltkulturerbe und ist wirklich sehenswert. Farbige Häuser sind an die Felsen und den Hang hinauf gebaut, die Gassen in den verschiedenen Höhenlagen sind durch lange Treppen oder Treppentunnel verbunden. Und über dem Ort wacht das Castello Doria.
Die ligurische Küste gleicht einem Bilderbuch
Um 11:00 Uhr startet das Linienboot die Küste entlang in Richtung Levanto. Es ist sehr voll. Das 10:30 Uhr-Boot war komplett von Celebrity Cruises gechartert worden, dadurch wird es jetzt eng. Auch in Rio Maggiore hat sich eine lange Menschenschlange gebildet, die sich den schmalen Pfad vom Bootsanleger bis zum Ort entlang windet. Beim nächsten Stopp in Manarola verlassen viele der Passagiere das Boot und die Lage entspannt sich etwas.
Viele Touristen auf engem Raum
Wir steigen in Vernazza aus. In dem kleinen Hafen liegen bunte Boote, auf der Piazza locken Bars und Restaurants, winklige Gassen möchten entdeckt werden. Oberhalb des Ortes liegt eine Burgruine und eingerahmt wird alles von Weinbergen.
Cinque Terre - Doria-Turm in Vernazza
Hier in Vernazza merken wir, dass die Region bei Touristen sehr beliebt ist. Es ist tatsächlich wunderschön und malerisch, aber die Menschenmassen, die sich durch den Ort wälzen, sind für uns schwer zu ertragen. Und man darf nicht vergessen, es ist erst Mai. Wir besichtigen die schöne alte Kirche Santa Margherita de Antiochia am Rand des Hafens.
Vernazza - Santa Margherita di Antiochia
Auf dem Weg zum Bahnhof meiden wir die belebten Gassen und nehmen den nächsten Zug nach Corniglia.
Hoch über dem Meer
Der Bahnhof liegt am Meer, während der Ort 80 bis 100 Meter hoch auf den Felsen liegt. Dorthin gelangt man über Treppen oder mit einem Kleinbus, der immer nach Ankunft eines Zuges zum Ort hinauf fährt. Wir fahren mit dem Bus. In Corniglia ist es ruhiger als in Vernazza. Der Ort ist weniger überlaufen und trotzdem hübsch. Besonders gut gefällt uns die Piazetta Largo Taragio. An diesem malerischen kleinen Platz im Zentrum des Ortes liegen einige Bars und Restaurants, die zu einer ausgiebigen Pause einladen.
Zurück zum Bahnhof gehen wir zu Fuß. Der Weg führt über 377 Stufen hinab. Die Lardarina genannte Backsteintreppe bietet immer wieder wunderschöne Ausblicke auf das Meer und die Landschaft. Der Weg ist wegen der inzwischen recht hohen Temperaturen anstrengend, aber die Umgebung entschädigt für diese Mühe.
Panorama im Westen Corniglias
Unsere weiteren Pläne für diesen Tag geben wir auf. Das ist uns heute zu anstrengend. Manarola, die Via dell’Amore und Riomaggiore müssen warten. Wir fahren mit dem Zug direkt zurück nach La Spezia.
La Spezia ist mehr als einen Blick wert
La Spezia ist eine überraschend sehenswerte Stadt. Kein Touristenort; in La Spezia wird gearbeitet. Trotzdem gewinnen wir den Eindruck, dass man hier gut leben kann. Die Stadt ist sauber, wir sehen viele schöne Bauten - auch mit Arkaden -, einladende Plätze und kleine Parks. Vom Bahnhof aus gehen wir durch die Via del Prione in Richtung Meer. Die Fußgängerzone ist sehr hübsch, es gibt attraktive Läden und Lokale, und an der Piazza Ramiro Ginocchio steht ein altes Kinderkarussell. Zur oberhalb der Altstadt gelegenen Festung Castello San Giorgio führen eine breite Treppe und ein Schrägaufzug. Natürlich lassen wir uns den Blick von oben nicht entgehen. Informationen findet ihr in unserem Beitrag La Spezia Sehenswürdigkeiten.
La Spezia - Hafenbecken
Abends um sieben Uhr legt die Reflection ab. Zwischen Sunset Bar und Lawn Club laden bequeme Liegestühle zum Entspannen ein. Von dort aus genießen wir noch einmal den Blick auf La Spezia und die Küste.
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