Costa Fortuna - Tag 2 - Marseille

Costa Fortuna - Tag 2 - Marseille

Autor: Anne Plau

In Marseille docken große Kreuzfahrtschiffe wie die Costa Fortuna etwa acht Kilometer vom Zentrum entfernt. Die Hafenverwaltung betreibt einen kostenlosen Bus, der am Ausgang der drei Kreuzfahrtterminals hält. Die Strecke dorthin ist durch eine grüne Linie markiert und nicht zu verfehlen.

Marseille auf eigene Faust

Wie so oft werden wir Marseille auf eigene Faust erkunden. In unserem Beitrag Marseille Sehenswürdigkeiten findet ihr detaillierte Informationen zu unseren heutigen Stationen. Von der Costa Fortuna bis zur Haltestelle gehen wir 10 Minuten. Der Bus fährt bis zum Ausgang des Hafens. Gegenüber liegt die Metrostation Joliette.

Bar am Quai de la Tourette

Bar am Quai de la Tourette


Wir gehen jedoch die 2013 neu angelegte Promenade am Quaie de la Joliette entlang in Richtung Fort Saint-Jean. Im Jahr 2013 war Marseille Kulturhauptstadt Europas und viele der alten Quartiere wurden geradezu umgekrempelt. Dazu gehörte vor allem der Hafenbereich. In die restaurierten Lagerhallen an der Promenade zogen Manufakturen und Gastronomie ein. Weniger als einen Kilometer entfernt passieren wir die erhöht liegende Kathedrale.

Museumskomplex MuCEM
Fort Saint Jean und Tour du Fanal

Und etwas weiter direkt am Wasser bewundern wir den Museumskomplex MuCEM und das Kulturzentrum Villa Méditerranée. Beide wurden 2013 neu gebaut.

Mit dem Bus zur Basilika Notre-Dame de la Garde

Vor dem mächtigen Fort Saint-Jean startet der örtliche Bus, der uns zur Basilika Notre-Dame de la Garde bringt. Der Bus fährt um das alte Hafenbecken herum, danach geht es über steile Straßen den Hügel hinauf, auf dem die Wallfahrtskirche liegt. Viele Menschen hatten die gleiche Idee wie wir, denn es ist ziemlich voll. Ein Grund dafür ist sicher der phantastische Blick von oben auf Marseille, das Meer und die kleinen Inseln. Und auch Notre-Dame de la Garde ist ein lohnendes Ziel.

Menschenmassen vor Notre Dame de la Garde
Notre Dame de la Garde - Kirchenschiff

Zurück nehmen wir wieder den Bus. Für 2 EUR kann man in Marseille eine Stunde lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, egal ob Metro, Bus oder Tram und egal in welche Richtung. Alles ist ganz einfach. Ticket kaufen und entwerten und eine Stunde fahren.

Die Gastroszene des Place aux Huiles
Gastroszene des Place aux Huiles

Wir steigen an der Rue Fort Notre Dame aus und gehen über eine breite Treppe hinunter zur Place aux Huile. Hier gibt es hübsche Cafés und Restaurants.

Alter Hafen und Canebière

Auch am alten Hafen sind viele Menschen, ganz Marseille scheint unterwegs zu sein. Allerdings ist es warm und sonnig und zudem ist Wochenende. Dort, wo die Fahrgastschiffe anlegen, bewundern wir das Schattendach L’Ombrière von Norman Foster. Der untere Teil ist verspiegelt und bietet überraschende visuelle Effekte: unbedingt ansehen.

Pavillon L'Ombrière de Norman Foster

Pavillon L'Ombrière de Norman Foster


Wir gehen weiter zur Oper und zur Canebière, der früheren Prachtstraße Marseilles. Schöne alte Gebäude wie die ehemalige Handelsbörse, ein historisches Karussell und die Galerie Lafayette sind hier zu sehen.

Palais Longchamps und Parc Longchamps

Nach gut 500 Metern steigen wir in die Tram und fahren bis zum Palais Longchamps.

Geplant und gebaut wurde das repräsentative Gebäude als Wasserspeicher, heute beherbergt es zwei bekannte Museen: das Museum der schönen Künste und das Naturhistorische Museum. Im weitläufigen Park Longchamps gibt es zudem ein Observatorium, ein Theater und einen zoologischen Garten.

Handelskammer CCI Marseille Provence
Carrousel de la Canebière
Kaskade des Musée des Beaux-Arts
Parklandschaft des Musée des Beaux-Arts

Zurück fahren wir wieder mit der Tram. Eigentlich wollen wir in der Nähe des Triumphbogens Porte d’Aix aussteigen, aber wir kommen nicht weit. Teile der Stadt sind wegen verschiedener Demos anlässlich der Europawahlen gesperrt. Wir bekommen allerdings nichts von Krawallen mit wie vorgestern in Genua. Zur Porte d’Aix gehen wir zu Fuß. Der Triumphbogen ist sehenswert, die Gegend um den Platz, auf dem er steht, leider nicht. Erstmals sehen wir zugemüllte und verdreckte Straßen, Hauseingänge und Höfe.

Im Quartier Panier

Unser nächstes Ziel ist nicht weit entfernt. Über die alte Stadtmauer gelangen wir in das berühmte Quartier Panier. Dieses Altstadt-Viertel gefällt mir sehr gut.

Rue du Panier im Quartier Panier
Seitengasse der Rue du Panier

Es gibt originelle Läden, kleine Manufakturen, Bistros und Restaurants und die restaurierte Vieux Charité. Das ehemalige Armenhaus Marseilles wurde im Rahmen der Kulturhauptstadtprojekte aufgewertet, aber auch durch Tourismus, Kunst und Kunsthandwerk.

Wir verlassen das Quartier Panier an der Kathedrale und nehmen uns Zeit für eine ausgiebige Besichtigung dieses beeindruckenden Gotteshauses.

Kathedrale La Major

Kathedrale La Major


Danach schlendern wir zurück über den Quaie de la Joliette bis zur Busstation am Hafeneingang. Der Portbus bringt uns zur Costa Fortuna zurück. An den Terminals in Marseille liegen heute zwei weitere Kreuzfahrtschiffe: die Seven Seas Navigator und die MSC Bellissima.

Marseille hat mir sehr gut gefallen. Es gibt viel zu sehen, und mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß kann man die Sehenswürdigkeiten gut erreichen. Marseille ist sauber, bis auf die Gegend an der Porte d’Aix, und wir haben uns überall sicher gefühlt.

Das MuCEM aus der Vogelperspektive

Das MuCEM aus der Vogelperspektive


Am frühen Abend findet im Theater die Costa Club Show statt. Sie gefällt mir überhaupt nicht. Alles steht unter dem Motto: wir sind Costa! Ich habe das Gefühl, in einer Werbeveranstaltung für Costa zu sein, nicht in einer Show.

Etwas später entschädigt mich eine sehr gute Gesangsdarstellung für meinen Ärger. Der Tenor Emanuele Servidio sorgt für echten italienischen Musikgenuss.

weiterlesen: Costa Fortuna - Tag 3 - Tarragona

 

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