- Von Teneriffa zu den Azoren
- Azoren intensiv
- Von den Azoren nach Madeira
- Unsere Azoren-Kreuzfahrt im Rückblick
- Buchungsmöglichkeiten World Voyager
Reisen zu Zeiten einer Pandemie sind nicht einfach. Unsere Kreuzfahrt mit dem WORLD VOYAGER sollte eigentlich von Lissabon nach Hamburg führen. Da Ende Mai 2021 fast alle Häfen auf dieser Tour für Kreuzfahrtschiffe gesperrt waren, hatte sich nicko cruises etwas einfallen lassen.
Zehn Tage vor unserer Abfahrt kam der Vorschlag mit einer geänderten Route: Von Teneriffa soll es zu den Azoren mit Aufenthalten auf acht der neun bewohnten Inseln und dann weiter nach Madeira gehen. Was für eine Reise! Wir sagen zu.
WORLD VOYAGER - im Hafen von Santa Cruz de Tenerife
Von Teneriffa zu den Azoren
Am 28. Mai fliegen wir von Düsseldorf mit Zwischenhalt auf Lanzarote nach Teneriffa. Etwas verspätet erreichen wir unser Ziel.
Reisen in Zeiten von Covid-19
Am Flughafen Teneriffa werden wir von Mitarbeitern der Cruise Line erwartet. Die ankommenden Passagiere müssen jeweils gemeinsam - in einer sogenannten Bubble - zum WORLD VOYAGER gebracht werden. Ein komfortabler Transporter fährt uns in 45 Minuten zum Hafen von Santa Cruz. Vor dem Check-In wird ein Schnelltest durchgeführt, dann dürfen wir an Bord.

WORLD VOYAGER - Rezeption

WORLD VOYAGER - Krankenstation
Die Hygienevorschriften sind umfassend. Zwei PCR- und regelmäßige Schnelltests, tägliches Fiebermessen, Desinfektion und medizinische Masken sind für jeden an Bord verpflichtend. Nach einem Landgang müssen die getragenen Masken entsorgt und neue benutzt werden. Die Maskenpflicht endet beim Sitzen in den öffentlichen Bereichen oder in der Kabine.
Eine schicke Kabine
Unsere Kabine 606 liegt vorn auf Deck 6. Sie ist nicht groß, aber edel und stilsicher eingerichtet. Die Betten sind einladend und bequem. Es gibt praktische Dinge, wie einen Wasserkocher, eine Espressomaschine und biegbare Leselampen am Bett. Ein kleiner Balkon und ein geräumiges Bad runden alles ab. Und unsere Kabinen-Stewardess Nicki sorgt für penible Sauberkeit.

WORLD VOYAGER - unsere Kabine

WORLD VOYAGER - unsere Kabine - Nasszelle
Bordleben
An Bord des WORLD VOYAGER kann man sich leicht zurechtfinden. Das Kreuzfahrtschiff ist 126 Meter lang und 19 Meter breit. Auf drei Decks wohnen maximal 200 Passagiere. Auf weiteren drei Decks befinden sich die öffentlichen Bereiche, wie Restaurant, Grill, Lounges, Shop, Bars, Spa und Gym.

WORLD VOYAGER - Kaffeestation und Smoothie Bar

WORLD VOYAGER - Fitness
Überall ist ausreichend Platz. Zu normalen Zeiten kümmern sich rund 100 Besatzungsmitglieder um die Passagiere. Wir reisen zu nicht normalen Zeiten. An Bord sind 48 Passagiere und 102 Besatzungsmitglieder. Nicht viele Menschen haben diese Kreuzfahrt gewagt, aber irgendwann muss es wieder los gehen.
Über Nacht bleiben wir in Santa Cruz. Wir werden Teneriffa erst am nächsten Abend verlassen. Wir genießen die Ruhe an Bord, das leckere Essen und den umsichtigen Service. Das Restaurant ist geräumig, und es gibt einen fast vollständig überdachten Außenbereich. Das Essen hat fünf Sterne Qualität. Besonders gut: die Portionen sind nicht zu groß. Man bekommt allerdings jederzeit eine weitere.
World Voyager - Restaurant - Al Fresco Terrasse
Landausflug zum Pico del Teide
Morgens sind wichtige Dinge an der Reihe wie Seenotrettungsübung, PCR-Test und Informationen zu den aktuellen Hygiene-Regeln an Bord und während der Landausflüge.
Mittags startet unser Ausflug zum Teide und in die Cañadas. Die Tour dauert fünf Stunden und ist wunderschön.
Teneriffa - Pico de Teide
Vor allem liegt das am Wetter. Es sind 22 Grad, der Himmel ist klar und blau mit einigen Wölkchen als Dekoration. Von jedem Mirador, an dem wir halten, haben wir einen uneingeschränkten Blick auf den Pico del Teide. Wir fahren in die Caldera bis zu den Roques de Garcia. Der Rückweg führt vorbei an der Sternwarte Observatorio Astronómico del Teide und an „La Tarta“, einer aus Lavaströmen entstandenen geologischen Formation. Torte wird sie wegen ihrer Farbschichten genannt.

Teneriffa - Pico de Teide und Roques de Garcia

Teneriffa - Gesteinsschicht La Tarta
Mehr zu unserem Ausflug: Panoramafahrt mit dem Bus zum Pico del Teide.
Für uns ist Teneriffa mit circa 10 Prozent der üblichen Menge an Touristen sehr schön. Für die Bewohner der Kanaren sind die Lebens- und Erwerbsbedingungen während der Covid-19 Pandemie schwierig.
Zurück an Bord bleibt wenig Zeit, dann legen wir ab Richtung Azoren. Vor Santa Cruz liegen etliche Kreuzfahrtschiffe ohne Beschäftigung auf Reede. Wir erkennen „Mein Schiff Herz“ und vier AIDA- Schiffe. Irgendwann geht es auch für sie wieder los.

WORLD VOYAGER - im Hafen von Santa Cruz de Tenerife

Beschäftigungslose AIDA-Schiffe vor Teneriffa
Stürmische See
Über Nacht ist es stürmisch geworden mit Windstärken bis zu sieben Beaufort. Das Meer ist bewegt und kurze, kräftige Wellen schlagen auf den WORLD VOYAGER.
Bis mittags sind wir seekrank. Der Zimmerservice versorgt uns mit Tee und Brötchen. Am besten ist es in der Waagerechten auszuhalten. Tabletten gibt es kostenlos an der Rezeption, und irgendwann helfen sie auch. Warum ich nach mehr als 35 Kreuzfahrten seekrank werde, wird mir ein Rätsel bleiben.

WORLD VOYAGER - Weinverkostung auf der Al Fresco Terrasse

WORLD VOYAGER - Mystic Restaurant - Dessert
Nachmittags wird es besser, sicher auch, weil der Wind nachlässt. Die Temperatur steigt auf 20 Grad, und die Sonne scheint. Abends genießen wir schon wieder die leckeren Speisen im Restaurant.
Ein ruhiger Tag auf See
Das Meer hat sich weiter beruhigt, und unsere Seekrankheit ist schon fast vergessen. Es ist warm genug für ein Frühstück auf der Terrasse. Danach ist Atlantik-Walking angesagt auf dem Laufweg von Deck 8. Eine Runde misst 135 Meter, wir gehen mindestens acht Runden. Leider sehen wir weder Wale noch Delfine.

WORLD VOYAGER - Pooldeck

WORLD VOYAGER - Jogging Track
Die Brücke des WORLD VOYAGER ist eine „offene Brücke“. Zweimal am Tag - insgesamt für vier Stunden - können Passagiere ohne Anmeldung die Brücke besichtigen. Das ist ein Service für die Gäste, der bei großen Kreuzfahrtschiffen nicht möglich ist.

WORLD VOYAGER - Brücke

WORLD VOYAGER - Brücke
Als nächstes besichtigen wir mit der Kreuzfahrtleiterin einige Kabinen. Da das Schiff nur wenig ausgelastet ist, sehen wir fast alle Kabinenklassen. Wie bei unserer Kabine ist die Ausstattung funktional und edel, das Design ist überall schnörkellos.
Am späten Nachmittag ist Wal-Alarm, und wir sehen unseren ersten Buckelwal.
Azoren intensiv
Die Azoren erreichen wir früh am nächsten Morgen. Die Inselgruppe mitten im Atlantik gilt als Geheimtipp unter den Reisezielen. Ponta Delgada, Hauptort der Insel São Miguel, ist der erste Hafen, den der WORLD VOYAGER anläuft.
São Miguel - im Hafen von Ponta Delgada
São Miguel, die größte Azoren-Insel
In Ponta Delgada kommt unsere Reisebegleiterin Birgit an Bord. Sie hat in Lissabon studiert und lebt jetzt mit ihrer Familie auf São Miguel. Während unserer Zeit auf den Azoren bleibt sie an Bord, begleitet uns auf Landausflügen und ist unsere kompetente Ansprechpartnerin. Sie weiß viel über die Azoren und das Leben auf diesem entlegenen Archipel. Sie ist ein weiterer Gewinn während unserer Reise.
Panoramatour São Miguel
Auch auf den Azoren dürfen wir nur als Gruppe von Bord. Unsere Panoramatour zum Lagoa do Fogo und nach Ribeira Grande startet um neun Uhr morgens. Es ist sonnig, windig und 18 Grad warm. Wir fahren an der Küste entlang bis zum Ort Lagoa, dann ins Landesinnere zum Lagoa do Fogo. Kurz vorher erreichen wir eine Passhöhe, von der wir auf Lagoa, Ribeira Grande und die Caldeira mit dem Kratersee Lagoa do Fogo, blicken.

São Miguel - Miradouro da Lagoa do Fogo

São Miguel - Miradouro da Lagoa do Fogo
Der Wind auf dem Pass ist eisig, und wir freuen uns dieses Mal auf die zügige Weiterfahrt. Der nächste Stopp ist im Naturpark Caldeira Velha. Hier erwarten uns üppige Vegetation und warme Thermalquellen, in denen die Besucher auch baden können. Der Park ist sehr gepflegt und ein beliebtes Ausflugsziel der Bewohner von São Miguel.

São Miguel - Baumfarn im Naturpark Caldeira Velha

São Miguel - Wasser im Naturpark Caldeira Velha
Wir fahren weiter nach Ribeira Grande. Das ist einer der ältesten Orte auf den Azoren. Die Altstadt ist sehenswert: Es gibt schöne Plätze und Kirchen, ein repräsentatives Rathaus und einen gepflegten Park am Fluss, der durch den Ort fließt. Wir machen einen Rundgang mit der Gruppe. Auf São Miguel gilt Maskenpflicht auch im Freien. Das ist anstrengend, trotzdem genießen wir die Tour und die vielen neuen Eindrücke.

São Miguel - Ribeira Grande - Matriz de Nossa Senhora da Estrela

São Miguel - Blick von der Ponte da Ribeira Grande
Fazit São Miguel
Vor einigen Jahren waren wir schon einmal auf São Miguel. Auf dem Weg von Barbados nach Southampton legten wir mit der Ventura von P&O Cruises für einen Tag in Ponta Delgada an. „Corona“ war damals keine Pandemie, sondern das spanische Wort für Krone oder ein wohlschmeckendes mexikanisches Bier. Mit einem Mietwagen fuhren wir um die Westküste der Insel und schlenderten anschließend durch den Ort. Eine Insel wie aus dem Bilderbuch, die kleinen Orte und die Landschaften wie gemalt, klare Farben, Geruch nach Gras und Blüten. Das alles hat sich nicht verändert.
São Miguel - Sete Cidades
Allerdings wurden die Azoren von der Covid-19 Pandemie hart getroffen. Der Tourismus als wirtschaftliches Standbein fiel einfach weg. Und die Menschen hatten nur wenig Unterstützung, ganz anders als wir in Deutschland.
Am Abend verlassen wir São Miguel in Richtung Graciosa. Diese Insel gehört zur Zentralgruppe und ist die zweitkleinste der bewohnten Azoren.
Graciosa, die weiße Insel
Der World Voyager legt im Hafen von Praia an. In dem kleinen Fischerort fallen uns einige stillgelegte flämische Windmühlen auf. Besucher der Insel können die liebevoll restaurierten Mühlen als Ferienunterkunft mieten. Details über Graciosa und unsere Panoramatour: Graciosa.

Graciosa - Praia de São Mateus

Graciosa - Windmühle in Praia
Panoramatour Graciosa
Wir nehmen an einer Bustour über die Insel teil. Graciosa ist etwa 10 mal 6 Kilometer groß, so dass wir viel sehen werden. Am Morgen ist es noch kühl, danach wird es wärmer mit viel Sonne und leichter Bewölkung. Unser Bus verspätet sich etwas. Erst einmal werden die Kinder zu Schule gefahren, danach sind die Touristen an der Reihe. In Praia kosten wir zunächst die Spezialität der Insel. Eine Bäckerei stellt Queijadas her, leckere kleine Törtchen, für die Graciosa auch über die Azoren hinaus bekannt ist.
Danach geht es zum Miradouro do Ilhéu, von dem wir auf die sanft-hügelige Landschaft blicken. Dieser Landschaft verdankt die Insel ihren Namen: Graciosa = die Liebliche, die Anmutige. Der Beinamen stammt von den verstreut liegenden weißen Häusern.
Graciosa - Praia aus der Vogelperspektive
Santa Cruz und Monte da Senhora da Ajuda
Im Hauptort Santa Cruz da Graciosa besuchen wir das Museum. Die sehenswerten Ausstellungen widmen sich hauptsächlich der Geschichte und der Tradition der Insel. Es folgt ein Rundgang durch den Ort, bevor wir mit einem Kleinbus auf den Monte da Senhora da Ajuda fahren. Vom Berg aus haben wir einen weiten Blick auf Santa Cruz, die Küstenlinie und das Meer. Wir schauen uns die kleine Kirche Senhora da Ajuda an und zwei Kapellen. Etwas unterhalb in einem kleinen Krater liegt der Stierkampfplatz von Santa Cruz. Auf den Azoren finden unblutige Stierkämpfe statt.

Graciosa - Klosteranlage

Graciosa - Pico da Ajuda
Caldeira von Graciosa und Furna do Enxofre
Wir fahren weiter nach Westen bis zum Leuchtturm Farol da Barca und dann nach Süden zur Caldeira von Graciosa. Die Caldeira ist schon wegen ihrer Größe beeindruckend: 1600 auf 800 Meter im Oval und 270 Meter tief. In der Caldera liegt der Parque Florestal mit Tiergehege, Spiel- und Picknickplatz. Die Tische und Bänke liegen weit verstreut in dem Waldstück. Ein schöner Ort. Wir nehmen hier einen rustikalen Lunch ein, der mit einem kleinen Van gebracht wird.
Nicht weit entfernt liegt die Schwefelhöhle Furna do Enxofre. Informationen über die Höhle und ihre Bedeutung gibt es in einem Besucherzentrum. Von dort windet sich ein Weg zu einem turmähnlichen Schacht, in dem eine Wendeltreppe mit 183 Stufen hinunter zur Höhle führt. In der geräumigen Höhle erwarten uns ein großer See, phantastische Gesteinsformationen und strenger Schwefelgeruch.
Ab- und Aufstieg sind mühsam, aber sie lohnen sich auf jeden Fall.
Heilquellen von Carapacho
Im Süden von Graciosa liegt der kleine Ort Carapacho. Er ist bekannt für seine Heilquellen. In einem gepflegten Gebäude gibt es Thermal- und Dampfbäder sowie therapeutische Anwendungen. Ein Naturbecken lädt zum Schwimmen im Atlantik ein. Einige unserer Mitreisenden wagen das auch. Mir ist das Wasser des Atlantik einfach zu kalt.
Unser letzter Stopp ist am Leuchtturm der Ponta da Restinga. Noch einmal haben wir einen weiten Blick auf die Insel und das Meer. Dann geht es zurück zum WORLD VOYAGER.
Graciosa - Miradouro da Restinga
Fazit Graciosa
Seit 2007 ist die Insel UNESCO Bioshärenreservat. Die unterschiedlichen Landschaften – schroffe Felsküsten, sanfte Hügel, die grüne Caldeira – und Flora und Fauna auf Graciosa sind sehens- und erlebenswert. Während unserer 7stündigen Tour haben wir viel gesehen. Wir würden gern noch einmal wiederkommen.
Corvo, die kleinste Azoreninsel
Heute werden wir die beiden westlichen Azoren-Inseln anlaufen. Flores und Corvo sind die Außenposten Europas, liegen aber bereits auf der nordamerikanischen Platte. Die Entfernung zum portugiesischen Festland und nach Kanada ist annähernd gleich.
Insel Corvo
Früh am Morgen erreichen wir Corvo. Es ist kühl, und die Sonne dringt selten durch die Wolken, aber es regnet nicht. Später wird es sonnig. Nur 300 Einwohner leben auf Corvo, der kleinsten Insel der Azoren. Die 17 Quadratkilometer große Insel besteht fast vollständig aus einem erloschenen Vulkankrater.
Caldeira do Corvo
Ein beeindruckender Vulkankrater
Wir liegen auf Reede und fahren mit den bordeigenen Zodiacs nach Corvo. An Land warten drei Vans auf uns. Sie fahren uns zum Miradouro do Caldeirão. Von diesem Aussichtspunkt auf 540 Meter Höhe genießen wir den Blick auf die TOP-Sehenswürdigkeit von Corvo, den Vulkankrater Caldeirão. Mit seinen 2300 Metern Durchmesser und 300 Metern Tiefe ist der Caldeirão wirklich beeindruckend. Die Kraterwände leuchten in verschiedenen Grüntönen, am Grund liegt der See Lagoa do Caldeirão. Im üppigen Grün der Caldeira weiden Rinder. Wieder erleben wir eine Insel wie aus dem Bilderbuch.

Caldeira do Corvo

Blick von der Caldeira do Corvo aufs Meer
Mit den Vans fahren wir zurück zum Ort Vila do Corvo. Auf einem Rundgang sehen wir uns drei historische Windmühlen, die kleine Pfarrkirche und das Eco-Museum an. Danach schlendern wir durch die engen Gassen. Etwas später bringen uns die Zodiacs zurück zum WORLD VOYAGER.
Fazit Corvo
Corvo ist etwas ganz Besonderes. Ein winziger Außenposten am Rand von Europa, der genau wie die Nachbarinsel Flores den Gewalten des Atlantischen Ozeans trotzt. Das tägliche Leben der Menschen auf der kleinsten Insel des Archipels ist nicht einfach. Die Einwohnerzahl ist rückläufig; auf Corvo leben mehr Rinder als Menschen.

Glückliche Rinder auf Corvo

Vila do Corvo - ein Einwohner
Das westliche Ende Europas
Mittags fahren wir weiter nach Flores, der westlichsten Insel der Azoren. Das Wetter ist weiterhin stabil, oft zeigt sich die Sonne. Wir passieren die Westseite von Flores. Ein kleiner Vulkanfelsen vor Fajã Grande, die Ilhéu do Monchique, kennzeichnet das Ende Europas.
Flores - Ilheu do Monchique
Flores, die Blumeninsel
Auch Flores ist klein, aber mit 143 Quadratkilometern mehr als 8mal so groß wie Corvo. Die Insel besticht durch ihre einzigartige Blütenpracht und verdankt dieser ihren Beinamen Blumeninsel. Am frühen Nachmittag erreichen wir Flores. Wir liegen auf Reede und nutzen die Zodiacs zum Übersetzen an Land.

Flores - Hafen von Lajes

Flores - Zerstörungen im Hafen von Lajes
Im Oktober 2019 streifte der Hurrikan Lorenzo die Insel. Er zerstörte große Teile des gerade fertiggestellten Anlegers von Lajes das Flores. Größere Schiffe wie der WORLD VOYAGER können nicht mehr anlegen.
Paradies für Naturliebhaber und Wanderer
Am Anleger steigen wir in den Bus, der uns zu vielen Sehenswürdigkeiten von Flores bringen wird. Seit 2009 ist Flores UNESCO Biosphärenreservat. Wir freuen uns auf die spektakuläre Natur.
Flores - Ponto de Vista Wasserfälle
Auf der Hochebene oberhalb von Lajes stoppen wir an den Kratern und Kraterseen Funda und Rasa, danach im Naturreservat an den Caldeiras Negra und Comprida. Wir fahren weiter Richtung Fajã Grande. Unser Bus hält an etlichen Miradoures, und wir bewundern die verstreut liegenden Häuser sowie die Wasserfälle und den Teich Poco da Alagoinha.
In Fajã Grande gehen wir zum Wasserfall Poço do Bacalhau, der nach 90 Metern Fallhöhe in einem kleinen See endet. Der Weg dorthin windet sich erst zwischen Mauern aus Lavasteinen und führt dann entlang an einem Bach mit Wasserrädern.

Flores - Cascata do Poco do Bacalhau

Flores - Weg zur Cascata do Poco do Bacalhau
Grandiose Aussichtspunkte
Auf dem Weg zurück hält der Bus wieder an verschiedenen Aussichtspunkten. Besonders gut gefällt mir die Basaltformation Rocha dos Bordões. Zuletzt halten wir in Lajes das Flores. Vom Vorplatz der Kirche Nossa Senhora do Rosário genießen wir den Panoramablick über die Bucht. Mit den Zodiacs fahren wir zurück zum WORLD VOYAGER.

Flores - Lajes - Largo do Pelourinho

Flores - Lajes - Hafen und Kreuzfahrtschiff
Fazit Flores
Flores ist ein Paradies für Naturliebhaber und Wanderer. Das wird wegen der abgeschiedenen Lage der Insel mitten im Atlantik hoffentlich noch lange so bleiben. Sanfter Tourismus ist gewollt und soll nach und nach zu einem wirtschaftlichen Standbein neben Landwirtschaft und Viehhaltung werden.
Flores - Landschaftsformation
Faial, die blaue Insel
Morgens erreichen wir Faial. Die Insel gehört zur Zentralgruppe der Azoren. Schon früh ist die Temperatur angenehm, es ist sonnig mit einzelnen Wolken. Wir frühstücken auf der Terrasse und schauen auf Horta, den Hauptort von Faial. Die Insel sieht einladend aus.
Faial - Horta Panorama
Sie trägt den Beinamen Isla Azul – blaue Insel – wegen der vielen Hortensienhecken, die Felder, Gärten und Wege einfassen. Am Nachmittag werden wir eine Bustour zu einigen Sehenswürdigkeiten machen und prüfen, ob die Insel den Beinamen verdient.
Mit dem Zodiac rund um den Monte Guia
Vormittags werden Touren mit den bordeigenen Zodiacs angeboten. Wir haben uns für eine Panoramafahrt angemeldet. Sie führt rund um den Monte da Guia bis zur Sandbucht der Praia Porto Pim. Früher war dort das Zentrum der Walverarbeitung.

Faial - Praia do Porto Pim mit der Walölfabrik

Faial - Walölfabrik an der Praia do Porto Pim
Das Wasser ist auf dem Hinweg ganz schön bewegt. Was hätte uns bei der sportlichen Tour erwartet? Auf dem Rückweg ist es dann tatsächlich eine ruhige Bootsfahrt.
Mit dem Bus über die Insel
Unsere Tour startet am frühen Nachmittag. Mit dem Bus fahren wir zunächst in das Landesinnere zum Miradouro da Nossa Senhora da Conceição. Auf diesem Aussichtspunkt wacht eine Madonnenstatue vor einem hoch aufragenden Kreuz über Faial. Wir blicken auf Horta und die nahe liegende Insel Pico mit dem gleichnamigen Vulkankegel Pico, Portugals höchstem Berg.
Unser nächster Halt ist an der Caldeira do Faial. Der Krater hat einen Durchmesser von rund 2000 Metern. Durch einen Tunnel erreichen wir den Aussichtspunkt, von dem wir tief in die Caldeira und auf den spektakulären Wanderweg rund um den Krater sehen.

Caldeira do Faial

Rundweg an der Caldeira do Faial
In der Region Capelinhos
Weiter geht es nach Capelinhos. In den Jahren 1957 und1958 entstanden dort durch vulkanische Aktivitäten eine mit Asche bedeckte Landschaft und der junge Vulkan Capelinhos. Wir besichtigen das Interpretationszentrum, in dem die Eruptionen bestens dokumentiert werden, und den bei dem Ausbruch zerstörten Leuchtturm. An der Küste entlang fahren wir zurück nach Horta, vorbei an der Ponte do Morro mit dem weit sichtbaren Felsen Castelo Branco.
Faial - Felsinsel Castelo Branco
Unterwegs in Horta
In Horta dürfen wir uns auf eigene Faust umsehen. Nach langer Zeit allein unterwegs zu sein in einer fremden Stadt ist schon etwas Besonderes. Ein sehr gutes Gefühl. Auf unserem Rundgang schauen wir uns den Ort an und die Marina, die von vielen Seglern bei einer Atlantik-Querung angelaufen wird.

Horta - Peter Café Sport

Horta - Peter Café Sport
Und wir besuchen das Peter Café Sport. Die Kneipe existiert seit über 100 Jahren und ist eine der Sehenswürdigkeiten in Horta. Zu Fuß gehen wir zurück zum WORLD YOYAGER. An der Promenade bewundern wir die vielen Murals. Die Malereien stammen von den Seglern, die sich hier zum Teil sehr phantasievoll verewigt haben.
Fazit Faial
Faial verdient ihren Beinamen zu Recht. Hortensien in verschiedenen Blautönen haben wir überall auf der Insel gesehen. Aber auch eine üppige Vegetation aus Farnen und Moosen, Buchen und Zedern. Die riesige Caldeira hat uns beeindruckt, ebenso wie die Mondlandschaft von Capelinhos und das quirlige Horta.
Abends fängt es leicht an zu regnen. Das Barbecue am Pool auf Deck 7 findet trotzdem statt. Den Gästen gefällt es, ebenso wie uns. Um 10 Uhr abends verlassen wir den Hafen von Horta.
Pico, die Berginsel
Die zweitgrößte Azoreninsel besteht zur Hälfte aus einem riesigen Vulkankegel. Der Pico, Portugals höchster Berg, hat der Insel den Namen gegeben. Bei guter Sicht ist der Vulkan schon von weitem gut zu sehen. Die Anfahrt mit einem Schiff ist dann beeindruckend.
Madalena - im Hintergrund der Vulkan Pico
Der WORLD VOYAGER liegt vor dem Ort Lajes im Süden der Insel auf Reede. Vormittags faulenzen wir bei angenehm warmen Temperaturen am Pool. Erst nachmittags werden wir an einem Landausflug teilnehmen.
Unser Landausflug auf Pico
Unsere Tour führt an der Küste entlang nach Westen, dann nach Norden und mitten über die Insel zurück nach Lajes. Wir werden viel von der Insel Pico sehen. Hoffentlich auch den Vulkankegel des Pico, der sich zunächst hinter Wolken versteckt.
Wir tendern zum Anleger von Lajes. Dort wartet bereits der Bus für unseren Landausflug. Schon nach wenigen Kilometern halten wir in São Mateus und besichtigen die Pfarrkirche.

Pico - das Tenderboot wartet

Pico - Pfarrsaal der Paroquia Matriz de São Mateus
Danach geht es weiter zu den Weinfeldern bei Criação Velha. Der Anbau von Wein hat eine lange Tradition auf Pico. Das Lavagestein bildet eine gute Grundlage für die Weinreben. Die kleinen Parzellen werden durch Mauern aus Lava geschützt. Sie gehören weltweit zu den größten Netzwerken aus Steinen, die von Menschen gebaut wurden. Seit 2004 gehört Criação Velha zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir machen einen Spaziergang bis zur Moinho do Frade, einer malerischen roten Mühle.
Pico - Lajido da Criação Velha
Unser nächstes Etappenziel ist das Weinmuseum in Madalena. Die Ausstellung im ehemaligen Karmeliterkloster ist gut aufgebaut. Besonders gefällt mir allerdings der schöne Garten mit den vielen alten Drachenbäumen.
Im Küstenort Cachorro haben die Lavaströme des Pico gewaltige Gesteinsformationen gebildet. Sie sind durch Treppen und Stege verbunden, über die wir weit in das zerklüftete Gebiet gelangen. Unter uns saust das Meerwasser durch Tunnel und Felstore, und wir genießen die außergewöhnlichen Ausblicke.
Wein und Käse auf Pico
In Santo Antonio besuchen wir eine inseltypische Adega, eines der kleinen Weingüter. Wir verkosten Wein und Brände, dazu gibt es Käse und Wurst aus eigener Produktion. Der Wein ist sehr lecker, besonders gut schmeckt mir der weiße Verdelho. Und im Shop der Adega gibt es geschmackvolle Souvenirs, keinen in Mengen gefertigten Kitsch. Wir kaufen einen kleinen Pottwal aus Lava zur Erinnerung an Pico.

Pico - Weingut Buraca

Pottwal aus Vulkangestein
Bis São Roque do Pico folgen wir der Küste, dann biegen wir auf die Hochlandstraße ab. Durch üppig grünes Land fahren wir zurück nach Lajes. Und jetzt zeigt sich auch der Pico, der sich den ganzen Tag erfolgreich hinter Wolken versteckte.

Pico - Kühe auf der Hochebene

Der von Wolken verhüllte Vulkan Pico
Abends sitzen wir noch lange auf der Terrasse des WORLD VOYAGER. Unser Expeditionsschiff verlässt Pico und nimmt Kurs auf Terceira.
Fazit Pico
Pico könnte meine Lieblings-Azoreninsel werden. Ich mag Vulkane und Lavafelder schon seit meinem ersten Aufenthalt auf der Kanareninsel Lanzarote. Auf Pico ist das Leben ist noch sehr ursprünglich. Die etwa 14.000 Menschen, die auf Pico leben, gelten ihrer Heimat als besonders verbunden.
Terceira, die Dritte
Der Name Terceira soll darauf zurückgehen, dass sie als dritte Insel entdeckt wurde. Sie ist aber auch die drittgrößte Insel der Azoren.
Der WORLD VOYAGER legt im Hafen von Praia da Vitória im Osten von Terceira an. Es ist ein wunderschöner Tag mit viel Sonne und wenigen Wolken. Die Temperaturen steigen auf 25 Grad.
Mit dem Bus durch Acker- und Weideland
Wir frühstücken auf der Terrasse. Wenig später startet unsere Bustour zur Inselhauptstadt Angra do Heroísmo. Unsere Route führt nach Westen mitten über die Insel und dann nach Süden. Terceira ist eine sehr grüne Insel. Wir fahren durch Acker- und Weideland.

Terceira - Miradouros da Serra do Cume

Terceira - Miradouros da Serra do Cume
Die Felder sind nahezu quadratisch und häufig durch Steinmauern oder Hecken abgeteilt. Unterwegs halten wir an verschiedenen Aussichtpunkten. Und an einer Arena, in der Stiere vor der Tourada bewundert werden können. Die Tourada à corda ist ein Stierkampf, bei dem das Tier weder verletzt noch getötet wird. Die Tourada ist seit dem 17. Jahrhundert Tradition auf Terceira.
Auf dem Monte Brasil
Bevor wir den Ort Angra besuchen, fahren wir auf die Halbinsel des ehemaligen Vulkans Monte Brasil. Auf dem Bergkegel gibt es einige Aussichtspunkte, von denen wir in die Hafenbucht mit dem Yachthafen und den Ort mit den vielen Kirchen und Konventen blicken.
Terceira - Angra do Heroísmo aus der Vogelperspektive
Wir erkennen die gewaltige Festung Fortaleza São João Baptista, die Kathedrale, den Stadtpark Jardim Duque da Terceira und – wegen ihrer blauen Farbe - die Igreja da Misericórdia.
Unterwegs in der Inselhauptstadt
Entgegen der sonst geltenden strengen Covid-19-Vorschriften dürfen wir die Stadt auf eigene Faust erkunden. Zuerst besichtigen wir die Kathedrale, danach gehen wir in Richtung Sportboot- und Yachthafen. Die Altstadt ist zum Teil aufwändig restauriert worden und gehört seit 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe. Es gefällt uns sehr durch den Ort zu schlendern. Die Igreja da Misericórdia ist leider geschlossen. Aber auch der Platz vor der Kirche mit dem farbigen Kopfsteinpflaster, den beiden Bögen des alten Stadttors und der Statue von Vasco da Gama ist sehenswert.
Neben der Igreja da Misericórdia beginnt die Rua Direita. Hier gibt es kleine Läden, Cafés und Bars. Die Straße führt zur Praça Velha mit dem Rathaus von Angra do Heroísmo. Es soll das schönste Rathaus der Azoren sein. Wir gehen weiter bis zum Stadtpark Jardim Duque da Terceira. Die gepflegte Parkanlage ist drei Hektar groß. Die Vielfalt an Pflanzen und Bäumen ist beeindruckend.
Angra do Heroísmo - Jardim Duque da Terceira
Auf dem Rückweg passieren wir das gewaltige Franziskanerkonvent und erreichen unseren Bus exakt zur vereinbarten Zeit.
Wir verlassen Angra in östlicher Richtung und fahren in Küstennähe zurück nach Praia da Vitória. Auch auf dem Rückweg halten wir auf den Höhen, damit wir noch einmal die Ausblicke auf Terceira genießen können.
Fazit Terceira
Wieder haben wir eine Insel wie aus dem Bilderbuch erlebt. Terceira punktet mit sanften Hügeln in üppigen Grüntönen. Auch das größte Waldgebiet der Azoren befindet sich auf Terceira. Und um die Inselhauptstadt Angra do Heroísmo zu entdecken, braucht es mehr als unserem Kurz-Rundgang.
Abends verlassen wir Praia da Vitória in Richtung Santa Maria.
Santa Maria, die Sonneninsel
Santa Maria ist die südlichste Insel der Azoren. Dem milden Kima und den wärmeren Temperaturen verdankt Santa Maria den Beinamen Sonneninsel. Der WORLD VOYAGER liegt vor Santa Maria auf Reede. Von der Terrasse des Restaurants schauen wir auf den oberhalb der Marina gelegenen malerischen Ort Vila do Porto. Es ist warm und sonnig bei Temperaturen bis 25 Grad.
Santa Maria - Vila do Porto - Forte de São Brás
Unser Landausflug
Auch heute dürfen wir unser Expeditionsschiff nur in der Gruppe verlassen. Wir haben uns für eine Bustour entschieden. Die bordeigenen Zodiacs bringen uns zur Marina. Santa Maria ist mit 97 Quadratkilometern die drittkleinste Azoreninsel. Unsere Panoramatour führt im Uhrzeigersinn einmal rund um die Insel. Der erste Halt ist im Ort Anjos. Dort besichtigen wir das Kolumbus-Denkmal und die Kapelle Nossa Senhora dos Anjos.
Malerische Landschaften
Weiter geht es über Land nach Westen, vorbei an weißen Häusern mit großen Kaminen. Die Bauweise ist typisch für Santa Maria und führt zurück auf die ersten Siedler, die aus den Gebieten Alentejo und Algarve in Portugal stammten. Etwas Besonderes sind die farblich abgesetzten Sockel, Fenster- und Türnischen. Jede Gemeinde der Insel hat ihre Farbe: Blau, Grün, Ockergelb, Rot oder Grau.
Wir stoppen am Miradouro das Lagoinhas. Von hier überblickt man die weite Caldeira und große Teile der Nordküste von Santa Maria. Danach halten wir im Parque National Costa Norte und in der Gemeinde Santa Bárbara. Wir besichtigen die Pfarrkirche, die einen besonders schön gestalteten Innenraum besitzt. In Santa Bárbara beginnt der Wanderweg zum Poço da Pedreira. Der ehemalige Steinbruch gehört zu den Naturschönheiten von Santa Maria.
Santa Maria - Poço da Pedreira
Baia de São Lourenço und Praia Formosa
Danach fahren wir zur Baia de São Lourenço, einer weiten Bucht mit hellem Sandstrand. Steile Berge umschließen die malerische Bucht wie ein Amphitheater. An den Hängen wird auf kleinen, mit Lavasteinen geschützten Parzellen, Wein angebaut. Vom Miradouro Vigia da Balaia an der Ponta do Castelo sehen wir bis zum Leuchtturm Goncalo Velho, der hoch über dem Meer auf einer Landzunge steht.

Santa Maria - Baia São Lourenço

Santa Maria - Ponta do Castelo
Zwei weitere Sandbuchten warten auf uns. Als einzige Azoreninsel besitzt Santa Maria helle Sandstrände, wie die Praia Formosa und die Praia Maia. An der Praia Formosa machen wir einen Spaziergang am Strand, einige unserer Mitreisenden wagen ein Bad im Atlantik.
Spaziergang in Vila do Porto
Zuletzt halten wir in Vila do Porto. Wir besichtigen die Kapelle Nossa Senhora da Vitória und das ehemalige Franziskanerkloster und schlendern dann durch den Ort. Die kleinen Häuser sind gepflegt, viele haben schmiedeeiserne Balkone. Auch einige hübsche Geschäfte gibt es.

Santa Maria - Igreja de Nuestra Senhora da Vitória

Santa Maria - Vila do Porto - Hauptstraße
Am Hafen warten schon die Zodiacs, die uns zurück zum WORLD VOYAGER bringen. Vorher heißt es Abschied nehmen. Unsere Reiseleiterin Birgit, die uns seit unserer Ankunft auf den Azoren begleitet hat, verlässt heute das Schiff und fliegt zurück nach São Miguel.
Viele Delfine begleiten uns
Am Nachmittag faulenzen wir am Pool auf Deck 6. Schon kurze Zeit, nachdem wir Santa Maria verlassen haben, wird der WORLD VOYAGER von vielen Delfinen begleitet. Es sind Fleckendelfine, die am Schiff entlang toben und unter dem Bug hindurch tauchen.
World Voyager - Ruhezone achtern
Abends essen wir mit dem finnischen Kapitän und der Kreuzfahrtleiterin. Ein interessantes Dinner. Der Captain ist kommunikativ und ein guter Unterhalter. Und Sarah, die Kreuzfahrtleiterin, ebenso. Später findet die Show der Crew statt. Immer wieder sind wir verblüfft, wie viele talentierte Crewmitglieder es auf Kreuzfahrtschiffen gibt. An diesem Abend singt sogar der Kapitän.
Fazit Santa Maria
Santa Maria ist die älteste Insel des Azorenarchipels. Sie wurde im Jahr 1427 als erste Insel von portugiesischen Seefahrern entdeckt und auch als erste besiedelt. Die Insel ist ein Naturparadies, auf der weniger als 5.600 Menschen leben.
Fazit Azoren
Nachdem ich acht der neun bewohnten Azoren-Inseln zumindest teilweise gesehen habe, kann ich keine Favoritin benennen. Jede Insel ist auf ihre Art einzigartig und sehenswert: Es gibt gewaltige Vulkane; Krater mit tiefen Seen; Calderas, in denen Rinder weiden; Lorbeer- und Zedernwälder. Die Böden sind fruchtbar. Konstante Temperaturen sowie der häufige Wechsel von Sonne und Regen bieten ideale Bedingungen für üppiges Pflanzenwachstum.
Santa Maria - Miradouro das Lagoinhas
Noch nie in meinem Leben habe ich so viele Hortensienhecken gesehen. Die Inseln sind Paradiese für Wanderer und Naturliebhaber. Und der Atlantik lockt Taucher, Segler und Surfer ebenso wie Wal- und Delfinbeobachter.
Von den Azoren nach Madeira
Ein Tag auf See erwartet uns, bevor wir Funchal auf Madeira erreichen. Es ist um 20 Grad. Sonne und Wolken wechseln sich ab, und es ist sehr windig. Ein Tag zum Faulenzen und Lesen, zum Laufen oder Gehen an Deck und für sportliche Betätigung im Gym.
Pooldeck des World Voyager
Abends findet eine interessante Gesprächsrunde mit dem Kapitän, dem Chef-Ingenieur und dem Hoteldirektor statt.
Funchal, Madeira
Auch auf Madeira gilt: Während der Covid-19-Pandemie dürfen wir das Schiff nur in der Gruppe verlassen. Es ist ein warmer, sonniger Tag. Wir waren schon einige Male auf Madeira. Trotzdem nehmen wir an einer Panoramatour teil. Madeira ist immer wieder sehenswert. Mehr zu unserer Tour: Madeira - Ausflüge während der Covid-19 Pandemie.
Wir fahren zuerst zur Christus-Statue östlich von Funchal. Die Statue ist wesentlich kleiner als die Cristo-Redentor-Statue in Rio de Janeiro oder die in Lissabon. Neben der Statue gibt es eine Seilbahn, die zu einem unterhalb gelegenen Strand führt. Diese kleine Bucht kannten wir noch nicht.

Caniço - Ponta do Garajau- Cristo Rei

Caniço - Praia do Garajau
Unsere Tour führt am Flughafen vorbei und dann ins Landesinnere. Madeira ist einfach nur schön. Man vergisst es leicht, wenn man einige Zeit nicht da war.
An der Nordküste halten wir in Ribeiro Frio. Wir besichtigen eine Forellenzucht und machen Pause in einer pittoresken Bar.

Madeira - Penha d'Aguia

Madeira - Forellenfarm in Ribeiro Frio
Dann fahren wir zurück nach Funchal. Hier steht noch der Einkauf in einem der Weinhäuser Madeiras auf dem Programm.
Am Nachmittag packen wir unsere Sachen. Noch einmal machen wir einen Rundgang über das Schiff, um allen Tschüss zu sagen. Nach dem Abendessen sitzen wir lange Zeit auf der Terrasse und genießen den Blick auf das erleuchtete Funchal.
Noch ein Tag in Funchal
Wir stehen früh auf, die Kabine muss geräumt werden. Ein letztes Mal frühstücken wir auf der Terrasse, dann startet der Transfer zum Flughafen.
Madeira - Funchal - Panorama
Die Auflagen der Behörden am Hafen von Funchal können fast mit den Einreiseformalitäten in den USA mithalten. Obwohl wir An- und Abreise selbst organisiert haben, dürfen wir den WORLD VOYAGER in Funchal nicht allein verlassen. Mit den anderen Gästen fahren wir zum Flughafen. Dort können wir dann machen, was wir wollen.
Wir geben unsere Koffer an der Gepäckaufbewahrung im Flughafen ab. Schon wenig später sitzen wir im Taxi nach Funchal. Das Wetter ist richtig gut: über 25 Grad und den ganzen Tag Sonne.
Es ist Nationalfeiertag, der Staatspräsident ist zu Gast auf Madeira. In Funchal sind etliche Straßen für den Verkehr gesperrt, und schon morgens ist die Innenstadt sehr belebt. Wir verlassen das Taxi in der Nähe der Markthalle. Zuerst fahren wir mit der Seilbahn in den oberhalb von Funchal gelegenen Stadtteil Monte. Vorbei am Jardin Botanico spazieren wir bis zur Kirche Nossa Senhora do Monte. Wir mögen diese Wallfahrtskirche mit der imposanten Freitreppe und den markanten Glockentürmen. Der Blick von oben auf Funchal ist immer wieder ein Erlebnis. Neben der Kirche warten die Schlittenlenker auf Kundschaft.

Kirche Nossa Senhora do Monte

Führer der Korbschlitten
Die Fahrt in einem Korbschlitten den Berg hinunter ist auch ein Erlebnis. Wir haben das schon vor Jahren getestet und nehmen für den Rückweg wieder die Seilbahn.
In Funchal spazieren wir am Meer entlang und anschließend durch die Altstadt. An der Praça do Município machen wir eine Pause in einem der kleinen Bistros.

Collage der Haustüren in Funchals Altstadt

Funchal - Bistro an der Praça do Município

Funchal - Turm der Catedral Sé

Funchal - Uferpromenade
Weiter geht es zur Kathedrale und noch einmal bis zum Meer. Wir sind müde vom Laufen und warten in dem Park am Stickerei-Museum auf den Bus zum Flughafen. Der Rückflug ist pünktlich und auch in Düsseldorf geht alles problemlos. Kurz nach Mitternacht sind wir zu Hause.
Unsere Azoren-Kreuzfahrt im Rückblick
Erst zehn Tage vor dem Start unserer Kreuzfahrt kam der Vorschlag von nicko cruises zur geänderten Route: Azoren intensiv. Was für eine Reise! Von Anfang an waren wir begeistert und haben unsere Entscheidung nicht bereut.
Der WORLD VOYAGER ist ein exzellenter Reisebegleiter. Das kleine Expeditionsschiff setzt hohe Maßstäbe in Bezug auf komfortables Reisen. In allen Bereichen herrscht eine freundschaftliche Atmosphäre. Der Service ist umsichtig und professionell. Alle Mitglieder der Crew sind engagiert und kompetent.
Sehr gut gefallen mir die Außenbereiche am Heck auf Deck 5 und Deck 6. Ein Teil davon ist überdacht, zur Reling hin ist ein Stück frei. Der Bereich liegt sehr geschützt und ist auch bei weniger gutem Wetter ein bequemer Sitz- und Liegebereich, zudem mit Panoramablick.
Die bordeigenen 12 Zodiacs werden immer wieder eingesetzt, um den Passagieren besondere Erlebnisse auf dem Wasser und vor den Küsten zu bieten. Und für weniger sportliche und wagemutige Menschen wie mich werden auch Panoramafahrten durchgeführt.
Die Azoren sind ein Reiseziel, das ich jedem empfehlen kann. Ebenso zu empfehlen ist der WORLD VOYAGER, der genau zu einer so außergewöhnlichen Reise passt. Ich habe jeden Tag an Bord genossen.
World Voyager auf Reede
März 2022